Ist ein niedriger Körperfettanteil schlecht für Ihre Gesundheit?
Die Risiken eines hohen Körperfettanteils sind allgemein bekannt. Häufige fettleibigkeitsbedingte Krankheiten umfassen Diabetes, Schlaganfälle, Schlafapnoe, bestimmte Krebsarten und mehr. Die meisten Ärzte empfehlen, dass es am besten ist, den Körperfettanteil im normalen Bereich oder zumindest im unteren „überfett“-Bereich zu halten, wenn alles andere gleich ist.
Bedeutet das, dass ein niedriger Körperfettanteil von Natur aus gesund ist? Nicht unbedingt!
Bodybuilding ist ein wettkampforientierter Sport, den wir als anschauliches Beispiel verwenden können. In diesem Sport werden die Teilnehmer subjektiv nach ihrem körperlichen Erscheinungsbild beurteilt (im Gegensatz zur körperlichen Stärke, wie es beispielsweise im Kraftdreikampf der Fall ist).
Da Bodybuilder in der Vorbereitung auf einen Wettbewerb extrem niedrige Körperfettwerte anstreben, eignen sie sich gut als Studienobjekt, um zu sehen, wie sich ein niedriger Körperfettanteil auf den Körper auswirken kann! Die typische Vorbereitung auf einen Wettbewerb umfasst jahrelanges Krafttraining, um die Muskelmasse aufzubauen, und eine „Vorbereitungsphase“ vor dem Wettbewerb, in der der Teilnehmer sich darauf konzentriert, den Körperfettanteil drastisch zu reduzieren, um die Muskeldefinition zu verbessern.
In dieser Studie, die im International Journal of Sports Physiology and Performance veröffentlicht wurde, verfolgten die Forscher einen männlichen Bodybuilder sechs Monate vor und sechs Monate nach einem Wettbewerb. Neben dem erwarteten Rückgang des Körperfettanteils beobachteten sie auch andere physiologische Veränderungen, darunter:
„Bemerkenswert ist, dass viele der beobachteten physiologischen Veränderungen einen Anstieg des Cortisols, eine Reduktion des Testosterons, eine Verringerung der Immunfunktion, Veränderungen des Stimmungszustands und eine Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit und der maximalen Herzfrequenz umfassten.“
Es ist wichtig zu beachten, dass der Teilnehmer einige Monate nach dem Wettbewerb viele Indikatoren (einschließlich des Körperfetts) wieder auf normale Werte zurückbringen konnte, da er die intensive Diätkontrolle vor dem Wettbewerb beendete und zu einer nachhaltigeren Ernährung zurückkehrte. Es ist jedoch auch wichtig zu erwähnen, dass die Kraft nicht vollständig auf das Niveau vor der Vorbereitung zurückkehrte, obwohl die fettfreie Masse relativ stabil blieb. Dies zeigt, dass trotz der Beibehaltung eines relativ stabilen Muskelmassenanteils während des gesamten Prozesses die Kraft während der Vorbereitung abnahm und zum Zeitpunkt des Wettbewerbs einen Tiefpunkt erreichte (obwohl die körperliche Leistungsfähigkeit im Gegensatz zu den meisten anderen Sportarten für das Bodybuilding nicht direkt relevant ist).
Weibliche Athleten mit sehr niedrigem Körperfettanteil können ebenfalls weniger ideale physiologische Veränderungen/ Auswirkungen erfahren, wie beispielsweise die sportliche Amenorrhoe – ein vorübergehendes Aussetzen des Menstruationszyklus, möglicherweise verursacht durch unzureichende Energieverfügbarkeit.
Wenn also sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Körperfettanteil schlecht für die Gesundheit sein kann, was ist dann der ideale Körperfettbereich? Es gibt tatsächlich keine einfache Antwort darauf. Während die Geräte von Charder einen allgemeinen Bereich des Körperfetts angeben, der mit „normalen“ Körpern verbunden ist (unter Berücksichtigung normaler Körperfunktionen), wird Ihre ideale Körperzusammensetzung basierend auf Ihren persönlichen Zielen und Bedürfnissen bestimmt, sei es ästhetisch, leistungsorientiert oder einfach funktional. Ein schlankes Erscheinungsbild zu haben, ist vollkommen in Ordnung, und Sie können mit einem relativ niedrigen Körperfettanteil recht gut funktionieren! Es ist nur wichtig zu beachten, dass es tatsächlich so etwas wie „zu niedrig“ gibt, bei dem ein unzureichender Körperfettanteil die Fähigkeit Ihres Körpers beeinträchtigt, normal zu funktionieren!
